Messtechniker in der Qualitätssicherung

Herr N. D. (geb. 1981) steht als Messtechniker in einem unbefristeten Dienstverhältnis mit der Firma Tyco Electronics. Bei einem Arbeitsunfall verlor er seinen rechten Arm. Sowohl er selbst wie auch der Arbeitgeber erhielten finanzielle Unterstützung der AUVA im Rahmen einer Umschulung. Heute ist Herr D. Gruppenleiter im Schichtbetrieb. Laut Arbeitgeber ist er ein Musterbeispiel an Können und an gutem Willen: seine Arbeit zeugt von hoher Qualität und Zuverlässigkeit.

Arbeitsplatzbeschreibung

Der Messtechniker in der Qualitätssicherung ist verantwortlich für die optische und mechanische Teilevermessung mit Mikroskop und Schiebelehre. Außerdem müssen Prüfprotokolle am PC erstellt und Stichprobenkontrollen durchgeführt werden. Als Gruppenleiter seiner Schicht hat Herr D. eine Leitungsfunktion.

Firma

Das Unternehmen Tyco Electronics Austria GmbH produziert Netzrelais. Für Tyco Electronics sind in Niederösterreich ca. 330 MitarbeiterInnen beschäftigt. Für sieben MitarbeiterInnen gelten die Regelungen des Bundesbehinderten­einstellungsgesetzes (BEinstG). Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 78.000 MitarbeiterInnen.

Planung und Umsetzung

Während seiner Lehre zum Elektroinstallateur in einem anderen Betrieb verlor Herr D. (geb. 1981) im zweiten Lehrjahr durch einen Arbeitsunfall seinen rechten Arm. Die Lehre war nicht mehr weiter durchführbar

Die AUVA unterstützte die berufliche Neuorientierung von N. D. Auf Anfrage der AUVA gewährte das Unternehmen Herrn D. im Jahr 2001 eine längerfristige Schnupperperiode in mehreren Abteilungen des Werkes.

Er absolvierte eine Lehre bei Tyco Electronics, wobei die Regellehrzeit auf 2,5 Jahre verkürzt wurde. Im Februar 2004 absolvierte Herr D. die Lehrabschlussprüfung mit gutem Erfolg und ist seither in einem unbefristeten Arbeits­verhältnis im Ausmaß von 38,5 Wochenstunden bei Tyco Electronics als Messtechniker in der Qualitätssicherung beschäftigt.

Unterstützung

Das AMS unterstützte Herrn D. während seines viermonatigen Praktikums mit der weiteren Gewährung des Arbeitslosengeldes.

Die AUVA informierte den Arbeitgeber über die Förderungsmöglichkeiten des Lehrverhältnisses und finanzierte während der verkürzten zweieinhalbjährigen Lehrzeit 100 Prozent der Lohnkosten und 30 Prozent der Lohnnebenkosten, inklusive anteiliger Sonderzahlungen.

Seit Beendigung der Lehrzeit im Februar 2004 wird ein monatlicher Lohnkostenzuschuss vom Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) gewährt. Das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) förderte zudem den Umbau von Mikroskopen auf Linksbedienung.

Entwicklungspotential

Herr N. D. überzeugt durch seine herausragende Arbeitsleistung und durch sein Interesse an der Arbeit, so berichten der Arbeitgeber und die Behindertenvertrauensperson. „Er ist ein Musterbeispiel an Wille und Können. Seine Berufsschulzeugnisse waren ausgezeichnet, und seine Arbeit zeugt von hoher Qualität und Zuverlässigkeit.“ Herr D. hat zusätzlich eine Weiterbildung zum zertifizierten Messtechniker abgeschlossen.

(c) Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität, Linz