Telefonistin

Frau A. N. (geb. 1980) ist bei der Steiermärkischen Sparkasse seit Mai 2002 angestellt. Aufgrund ihrer Seheinschränkung wurde ihr Arbeits­platz mit Braille Lesegeräten ausgestattet. Die Pensionsversicherungs­anstalt und das Bundessozialamt (jetzt Sozialministerium­service) übernahmen die Kosten.

Arbeitsplatzbeschreibung

Die Mitarbeiterin bedient die Telefonvermittlung, nimmt Anrufe entgegen und verbindet diese an die gewünschten Stellen. Die Angestellte ist zudem Informationsstelle für Kunden und Kundinnen.

Firma

Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG ist eine traditionsreiche Universalbank mit derzeit rund 6.100 MitarbeiterInnen.

Planung und Umsetzung

Frau A. N. wurde 1980 geboren und ist seit ihrem sechsten Lebensjahr vollblind. Im Januar 2001 fand der erste Kontakt von Frau A. N. mit dem Betriebsrat und dem Personalverantwortlichen statt. Von Februar bis Ende April 2002 absolvierte die zukünftige Telefonistin eine Ausbildung zum „Call Center Agent“.

Der Arbeitgeber erneuerte in dieser Zeit die gesamte Telefonzentrale und rüstete dabei einen Arbeitsplatz mit blindengerechten Lesegeräten aus. Die vollständige Adaption des Arbeitsplatzes wurde Ende 2002 abgeschlossen.

Unterstützung

Gemeinsam mit dem Arbeitgeber koordinierten BeraterInnen des Odilien-Instituts die vom AMS finanzierte Qualifizierung zum „Call Center Agent“ und ein Orientierungs- und Mobilitätstraining.

Die Pensionsversicherungsanstalt und das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) übernahmen die Kosten der Braille Zeile mit dazugehöriger Software. Zusätzlich gewährte das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) eine Integrationsbeihilfe für die ersten eineinhalb Jahre und anschließend einen Dienstgeberzuschuss. Seit 2006 bekommt das Unternehmen einen Lohnkostenzuschuss vom Sozialministeriumservice.

Der Arbeitgeber schätzt die organisatorische Entlastung durch die kompetente Unterstützung des Odilien-Instituts sowie die fachliche Betreuung durch das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) während des Bewerbungsprozesses und bei der technischen Realisierung. „Der organisatorische Aufwand war so klein, ich würde es sofort wieder machen. Die Steiermärkische Sparkasse wurde ausgezeichnet beraten und unterstützt.“

Entwicklungspotential

Mit der fachlichen Unterstützung der beteiligten Institutionen konnte der Aufwand für den Arbeitgeber minimiert werden: „Der organisatorische Aufwand war so klein, ich würde es sofort wieder machen. Die Steiermärkische Sparkasse wurde ausgezeichnet beraten und unterstützt.“ Der Abteilungsleiter ist sehr zufrieden mit der Mitarbeiterin: "Es ist eine Frage der Fähigkeiten, nicht der Behinderung".

Trotz ihrer Behinderung weist Frau N. im Hinblick auf die Anrufannahmen die gleichen Kennwerte wie die drei anderen Kollegen auf. „Sie behält in jeder Situation den Überblick und lässt sich trotz Hochfrequenz-Zeiten nicht aus der Ruhe bringen. Sie ist kollegial und teamorientiert und hat sich sehr gut ins Team integriert.

(c) Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität, Linz